Struktur vs. Funktion – Wo liegt das Problem wirklich?
Wenn der Rücken schmerzt, das Knie sticht oder die Schultern ständig verspannt sind, suchen viele Menschen nach strukturellen Ursachen. Ein Bandscheibenvorfall? Ein Riss im Muskel? Arthrose im Gelenk?
Und doch zeigt sich in der Praxis oft: Die Bilder sind unauffällig – aber die Beschwerden bleiben. Wie kann das sein?
Struktur: Was man sehen kann
Die klassische Medizin arbeitet stark bildbasiert. Röntgen, MRT oder CT zeigen, ob etwas „kaputt“ ist: Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder. Wenn etwas sichtbarbeschädigt ist, kann gezielt behandelt werden – und das ist in vielen Fällen lebenswichtig und absolut sinnvoll.
Aber: Nicht jede Einschränkung ist strukturell sichtbar.
Viele Menschen haben Schmerzen – trotz „normaler“ Bilder. Oder sie haben Veränderungen im MRT – aber keine Symptome.
Funktion: Was wirklich passiert
Funktion bedeutet: Wie arbeitet dein Körper im Alltag?
Wie bewegen sich deine Gelenke im Zusammenspiel? Wie reagiert dein Nervensystem auf Reize? Wie gut kann dein Körper Spannung aufbauen, halten und wieder loslassen?
Hier setzen funktionelle Ansätze wie P‑DTR® an. Sie untersuchen, wie dein Nervensystem Bewegungsmuster steuert – und wo diese Steuerung aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Beispiel aus der Praxis
Ein Beispiel: Eine sportliche Klientin klagte über Schmerzen beim Gehen – besonders in der rechten Hüfte. Das MRT war unauffällig, die Orthopädie sah keinen Handlungsbedarf.
Durch eine funktionelle Analyse stellte sich heraus: Ein überaktiver Reflex im Bereich des Fußgelenkes störte die gesamte Beinsteuerung. Nach gezielter Reizsetzung (P-DTR) war die Bewegung deutlich leichter – und die Schmerzen verschwanden.
Fazit: Struktur ist wichtig – aber nicht alles
Natürlich ist es wichtig, strukturelle Schäden auszuschließen – vor allem bei akuten oder schweren Beschwerden.
Aber wenn alle Bilder „in Ordnung“ sind, lohnt sich ein funktioneller Blick: Wie funktioniert dein Körper – unabhängig davon, wie er aussieht?